SVE (Schulvorbereitenden Einrichtungen)

Aufgaben und Ziele

Die Schulvorbereitenden Einrichtungen (SVE-Gruppen) sind ein freiwilliges Hilfsangebot des Freistaates Bayern für 3- bis 6-jährige Kinder mit Sprach- und Entwicklungsproblemen und deren Eltern.

Träger der Schulvorbereitenden Einrichtungen ist der Verein „Schwabenhilfe für Kinder e.V.“ Die organisatorische und pädagogische Leitung der Gruppen in Donauwörth-Zirgesheim und Wemding liegt bei der Abt-Ulrich-Schule Kaisheim (Sonderpädagogisches Förderzentrum).

Die SVE-Gruppen nehmen Aufgaben wahr, die sonst dem Kindergarten zukommen. Sie erweitern deren Arbeit mit den individuell notwendigen sonderpädagogischen Schwerpunkten. Vor allem sind sie für Kinder gedacht, deren Förderbedarf im Kindergarten nicht erfüllt werden kann und bei denen auch die Förderarbeit von mobilen oder ambulanten Fachdiensten nicht ausreicht.

Die Schulvorbereitenden Einrichtungen betreuen Kinder mit Rückständen, Beeinträchtigungen oder Störungen

  • in der Sprach- und Sprechentwicklung,
  • in der allgemeinen Entwicklung,
  • in der Kognition,
  • in der Wahrnehmung (Sinnerfassung und –verarbeitung)
  • und in der Motorik (Grob- und Feinmotorik),

soweit nicht wegen eines besonderen Therapie- und Pflegebedarfs andere Einrichtungen zuständig sind. Da viele dieser Kinder in der Regel nur einzelne Teilleistungsstörungen haben, spricht die Neufassung des Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes von Kindern mit individuellem Förderbedarf.

Die Schulvorbereitenden Einrichtungen arbeiten nach den pädagogischen Grundsätzen der diagnosegeleiteten individuellen Förderung, d.h. sie versuchen, Entwicklungsverzögerungen, Beeinträchtigungen und deren Ursachen möglichst genau zu erfassen und durch Fördermaßnahmen entweder innerhalb der Gruppenunterweisung oder im Rahmen individueller Betreuung zu beheben, oder wo dies nicht möglich ist,

  • Entwicklungsrückstände aufzuholen,
  • deren Auswirkungen zu lindern,
  • kompensatorische Fähigkeiten aufzubauen
  • und falsch verlaufende Lernprozesse zu korrigieren.

In der praktischen Arbeit haben die Schulvorbereitenden Einrichtungen folgende Ziele:

  • Erziehung zur Gruppenfähigkeit
  • Aufbau von Spiel- und Arbeitsverhalten (allein, mit Partner, in der Gruppe)
  • Werkzeug- (Schere, Stift, Kleber) und Materialgebrauch,
  • Wahrnehmungsförderung (auditiv, visuell, taktil, propriozeptiv, vestibulär, gustatorisch, olfaktorisch) einzeln oder in der Kleingruppe
  • Training von Gedächtnis, Konzentration, Grob- und Feinmotorik
  • sprachtherapeutische Behandlung (Beherrschung der Sprechorgane, Lautanbildung, Begriffsbildung und Wortschatzerweiterung, Stotterer- und Dysgrammatikertherapie)

Vorschulische Erziehung und Unterweisung bedeuten Förderung der kindlichen Gesamtpersönlichkeit. Dazu gehören v.a. der Aufbau von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl und die Befähigung zur Erschließung und zum Verstehen der Umwelt.

Zentraler Ansatz- und Ausgangspunkt für alle Bereiche vorschulischer Erziehung und Bildung ist das Spiel, und zwar sowohl das angeleitete Spiel als auch das Freispiel, das dem Kind ermöglicht, im freien Umgang mit den Dingen sein Lernen selbst zu organisieren (die „freie Arbeit“ in der Grundschulklasse verfolgt die gleichen Ziele).

Die Schulvorbereitenden Einrichtungen sind keine Vorschulen, in denen Lernziele, Lerninhalte oder spezifische Arbeitsweisen aus der Grundschule (z.B. aus den Fachbereichen Deutsch oder Mathematik) vorweggenommen werden. Sie übernehmen die Aufgaben des Kindergartens und erweitern sie mit den individuell notwendigen sonderpädagogischen Schwerpunkten.  

Die Arbeit in den Schulvorbereitenden Einrichtungen erfordert eine enge, gleichberechtigte und engagierte Zusammenarbeit von HeilpädagogInnen, Sonderpädagogen und Eltern.

Gruppenstärke und -zusammensetzung

Die Gruppenstärke in den Schulvorbereitenden Einrichtungen beträgt 10 bis 12 Kinder. Die Gruppen sind altersgemischt (3 bis 6 Jahre). Sie werden im Frühjahr zusammengestellt.

Kinder, die einen Platz in einer SVE benötigen, sollten von den Eltern frühzeitig zur Testung gemeldet werden, damit sie bei der Planung berücksichtigt werden können.

Personal

  • Heilpädagogische Förderlehrerinnen (HPF), Heilpädagogische Unterrichtshilfen (HPU),
  • Heilpädagoginnen im Sonderschuldienst (HPS) oder Erzieherinnen mit Zusatzausbildung bzw. Kinderpflegerinnen
  • PraktikantInnen als zusätzliche pädagogische Kräfte
  • Sonderpädagogen, die v.a. im therapeutischen Bereich eingesetzt sind und die unmittelbare pädagogische Leitung der Gruppen übernehmen

Anmeldung

Aufgenommen werden Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren auf schriftlichen Antrag der Eltern. Ältere Kinder erhalten – bedingt durch die geringe Zahl der vorhandenen Plätze und weil sie eingeschult werden sollen – gegenüber jüngeren Kindern meist den Vorzug. Zurückgestellte Kinder werden nur in Ausnahmefällen aufgenommen. Aufnahmetermin ist in der Regel der Monat September. 

Anlaufstellen sind:

  • Abt-Ulrich-Förderzentrum Kaisheim (Frau Mayinger: Tel 09099 / 348)
  • SVE-Gruppe Zirgesheim (Frau Olszewski: Tel 0906 / 28328)
  • SVE-Gruppe Wemding (Frau Bobinger: Tel 09092 / 6895)
SVE Zirgesheim und Wemding

Beförderung

Die Kinder werden mit einem eigenen Bussystem von zu Hause abgeholt und mittags wieder heimgefahren. Die Beförderung ist für die Eltern kostenlos. Die Unterweisung in der SVE erfolgt Montag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 11.45 Uhr (keine Nachmittagsbetreuung). Die Ferien entsprechen der bayerischen Ferienordnung.

Kosten

Der monatliche Beitrag beträgt zur Zeit 54 €. Sonstige anfallende Kosten (Kopiergeld, Einritt ins Schwimmbad, Kosten für Ausflüge, …) werden wie im Regelkindergarten erhoben.